Schmerzen können einerseits als Symptom nach einer akuten Verletzung betrachten werden, andererseits auch als Krankheit beurteilen werden, wie es beim chronischen Schmerz zutrifft. Der akute Schmerz ist der Situation angepasst, hat einen nützlichen und sinnvollen Zweck, hat einen gewebeschützenden Effekt und hemmt die Bewegung im Verletzungsgebiet  und soll schlussendlich die Wundheilung fördern. Diese gewebeschützenden Mechanismen treffen beim chronischen Schmerz nicht mehr zu.

Ein chronischer Schmerz kann sich aus einem akuten Schmerz heraus entwickeln und erst nach einem Zeitraum von 6 Monate anhaltenden Schmerzen wird in der Medizin von einem chronischen Schmerz gesprochen. Dabei ist per Definition keine Verletzung oder Gewebeschädigung im ursprünglichen Verletzungsgebiet mehr vorhanden. Sprich die ursprüngliche Verletzung ist abgeheilt, dennoch hat der Patient noch immer Schmerzen. Man könnte sagen, der Schmerz hat sich verselbstständig.

Die Ursache für diesen noch immer vorhandenen Schmerz ist im Nervensystem, bestehend aus peripheren Nerv, dem Rückenmark und dem Gehirn, zu finden. Es wird von einer zentralen Sensibilisierung gesprochen und ist verantwortlich für chronische Schmerzen.

Der chronische Schmerz ist komplett differenziert zum akuten Schmerz zu sehen und fordert auch eine andere Herangehensweise in der Therapie.

 

 

Wichtig für eine zielführende Therapie ist eine ausführliche Anamnese und Untersuchung des Patienten und in weitere Folge ist die Aufklärung über dem Mechanismus von chronischen Schmerzen essentiell. Chronische Schmerzpatienten werden grundsätzlich im interdisziplinären Team behandelt. Neben der medikamentösen Therapie sind Kraft- Ausdauer- und Koordinationstraining, mentales Training, Spiegeltherapie aber auch Schmerzbewältigungs- und  Entspannungstherapie wichtig. Eine individuelle abgestimmte Behandlungskombination verspricht Erfolg.